Die Gralsburg Munsalvaesche
Hauptergebnis dieses für manche zunächst wohl erstaunliches, so nicht völlig unglaubliches Forschungsberichtes ist es, dass Wolfram von Eschenbach nicht nur der hervorragendste mittelhochdeutsche Dichter des Mittelalters gewesen sei, sondern ein ebenso hervorragender Historiker und Geograph. Demnach sollen die von ihm in seinem Parzival so bildhaft beschriebenen Gralsereignisse nicht im 12., sondern im 9. Jahrhundert stattgefunden haben, und soll es sich beim zentralen Schauplatz dieser Ereignisse, dem Terre de Salvaesche mit der Gralsburg Munsalvaesche damals nicht um den Montségur auf der Französische Seite der Pyrenäen oder sonst wo handeln, sondern eben um die Arlesheimer Ermitage, einem nur einige Kilometer südlich von Basel gelegenes Gebiet. Diese immer noch bezaubernde Englische Gartenanlage mit ihren zahlreichen Höhlen und Grotten, schlingernden Fußwegen und Fischweihern an die Fuße des Juragebirges war eine
uralte Keltische und später christliche Mysterienstätte. Diese historische Kulturlandschaft wurde zuerst von Rudolf Steiner, dem Begründer der Wissenschaft vom Gral oder Anthroposophie, am Anfang des 20. Jahrhunderts als Wolframs Gralsgebiet (Terre de Salvaesche) des 9. Jahrhunderts bezeichnet, wo Parzivals schicksalhafte Begegnungen mit seiner Nichte Sigune und dem Einsiedler Trevrizent stattgefunden haben sollen. Diese beiden Begegnungsorten sowie Wolframs Gralsburg Munsalvaesche sind von Werner Greub an Hand des Urtextes von Parzival genau lokalisiert worden, ohne das jedoch – mangels ernsthaften archäologischen Forschungen – bis jetzt entschieden werden konnte, ob sich die Gralsburg mit dem unterirdischen Tempel bzw. Überbleibsel derselben wirklich dort – an einer alten Römischen Steingrube auf den Hornichopf – befunden haben.
Bild: Die Arlesheimer Ermitage im 18. Jahrhundert als Englische Gartenanlage. Der zweite Hügel von rechts ist der Hornichopf.